Elektra, sommerleicht, im Strom der Rache

Elektra (Mareike Greb, hi.l.) wendet sich ab - aber nur zur Probe. Die Schauspieler der Compagnie Magdeburg 09 harmonieren: Bernd Götz, Tone Eriksen, Ekkehard Schwarz (hi.v.l.), Jan Schwiesau, Franziska v. d. Heide, Ben Ossen (vorn v.l.). Foto: Anne König

Start bei der Compagnie Magdeburg 09. Auch in diesem Jahr lädt sie wieder zum Sommertheater unter freiem Himmel ein. Nach Shakespeares Hamlet und Macbeth widmet sich das Ensemble um Bernd Kurt Götz (Autor & Regie), Gisela Begrich (Regie) und Christoph Deckbar (Musik) einem Stoff aus der Antike: „Elektra“, ein Satyrspiel des griechischen Dichters Sophokles, das von Richard Strauss zur Oper gemacht und zu dem Hugo von Hofmansthal das Libretto schrieb. Die Geschichte einer Köngistochter aus dem Geschlecht der Atriden, das seit Uhrzeiten in einem Kreislauf von Schuld, Blut und Rache verstrickt ist. Nun soll es leichte Sommerunterhaltung werden? 

Oh ja! Wer die Inszenierungen der Compagnie kennt, weiß genau das als reizvolles Unterfangen zu schätzen. Natürlich hat Autor Götz wieder zum Heute gestrickt, Heiterkeiten wie Nachdenkliches eingebaut und so ein Stück enstehen lassen, dessen Ursprung klar erkennbar, die Umsetzung jedoch eine völlig eigene ist. „Wie bei Shakespeare gibt es Figuren, die Kontakt zum Publikum halten,  direkte Assoziationen zum Heute schaffen und für Vergnügen sorgen“, kündigt Regisseurin Gisela Begrich an. Dabei lebt die Inszenierung von Gegensätzen: Alte und neue Gedanken prallen aufeinander, junge, offene und eingefahrene Charaktere stehen sich gegenüber. Der tragischen Hauptperson Elektra steht ihre flippige Schwester gegenüber, die das Leben genießen will; für alte und neue Werte stehen ihr Bruder Orest und sein Erzieher Pestor. In den Rollen sind in dieser Inszenierung bekannte Darsteller ebenso zu erleben wie neue. So gibt es ein Wiedersehen mit der vielseitigen Meike Greb („Macbeth“) und Franziska von der Heide („Editha my love“) – Letztere war zwischenzeitlich in der TV-Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ beschäftigt. Neu sind Tone Eriksen aus Norwegen und Ben Ossen aus Berlin. Neben Bernd Kurt Götz als Darsteller stehen Jan Schwiesau sowie Ekkehard Schwarz.

Das Sommertheater spielt wieder im romantischen Möllenvogteigarten, kündigt Gisela Begrich an. Und sie verspricht „Pausenunterhaltung“. Man darf gespannt sein.

Aufführungen: „Elektra oder Wider den Strom der Rache“. Sommertheater der Compagnie Magdeburg 09, vom 9. bis 29. Juli täglich, außer Sonntag, jeweils 20. 30 Uhr. Karten gibt es bereits im Vorverkauf. Internet-Info: www.cmd-09.de

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