Medizinischer Rat: Richtige Ernährung bei Rheuma

Morgensteifigkeit in den Muskeln oder Schmerzen und Schwellungen in Gelenken – fast eine Million Deutsche leiden unter einer Erkrankung des rheumatischen Formenkreises. Rheuma wird durch Entzündungen hervorgerufen und tritt größtenteils am Bewegungsapparat auf, aber auch an Muskeln und Sehnen. Selbst Organe, Nerven oder Gefäße können betroffen sein. Eine Heilung gibt es bis heute nicht, jedoch innovative Behandlungsmethoden und ganzheitliche Therapieansätze. Dabei spielt das Thema Ernährung eine wichtige Rolle. Wenn wir das „Richtige“ essen, können wir dazu beitragen, die Entzündungen im Körper einzudämmen. Die Grundregeln sind von der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (kurz: DGE) festgehalten: Speisen sind häufig überladen mit Auszugsmehlen, raffiniertem Zucker, tierischen Eiweißen und minderwertigen Fetten. Eine übersäuernde, vitamin- und mineralstoffarme Ernährung, die den Säure-Basen-Haushalt stört und entzündliche Kettenreaktionen im Körper zur Folge hat. Zur Vermeidung chronischer Entzündungskrankheiten ist jedoch eine überwiegend basische Ernährung mit antioxidativen Vitalstoffen wie Vitamin A, Vitamin C und Vitamin E, Kupfer, Selen, Zink und Omega-3-Fettsäuren unumgänglich. Deshalb: Täglich fünf Hände voll Gemüse – gegart und als Rohkost oder Salat, ggf. mit ein bis zwei Portionen gemischtem Obst ergänzen. Viele sekundäre Pflanzenstoffe in Gemüse, Obst, Nüssen und Beeren wirken entzündungshemmend. Es sind aber vor allem auch Gewürze, die durch ihre ätherischen Öle und Scharfstoffe diese Wirkung haben. Sie sind ja nicht ohne Grund schon seit Jahrhunderten als natürliche Medizin im Einsatz und als Hausmittel und Heilpflanzen von Generation zu Generation weiterempfohlen. Kurkuma z.B. – mit seinem aktiven Wirkstoff Curcumin – ist hierzulande Bestandteil von Currys und hat sich ebenso wie Chili und Ingwer als hoch wirksam gegen Arthrose erwiesen. Auch Cayennepfeffer ist ein wirkungsvoller Entzündungshemmer. Die Portion Gemüse kann man gut mit Fisch ergänzen. Er enthält Omega-3-Fettsäuren (als auch Hanföl, Leinöl, Wallnüsse) mit antientzündlichem Effekt. Trinkt man dazu einen Shake aus Blaubeeren oder Papaya ist viel erreicht. Diese Früchte gelten als entzündungshemmend. Entzündungsfördernde Lebensmittel sollte man meiden. Dazu gehören neben süßen Speisen vor allem Fleisch- und Wurstwaren vor allem aus Schweinefleisch. Herzlichst Ihr Dr. Carl Meißner, Klinikum Magdeburg

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