Zeitreise: Breiter Weg 45-48

Repro: Stadtarchiv Magdeburg

Bei vielen Gebäuden auf dem Breiten Weg stand zu Beginn des vorigen Jahrhunderts die Funktionalität im Fokus der Besitzer, weniger das historische Straßenbild. Beim großen Stadtbrand zur Erstürmung Magdeburgs im Dreißigjährigen Krieg 1631 fielen auch die Gebäude der Grundstücke 45, 46 und 47 den Flammen zum Opfer. Zwar wurden die Gebäude im Laufe der Jahre wieder auf- und umgebaut, waren dennoch kleine Häuser, da die Grundstücke äußerst schmal waren. Aus diesen drei Gebäuden entstand im Jahr 1906 das Kaufhaus „H. Esders & Co“, ein „Spezialhaus für Herren- und Knaben-Garderoben“ mit eigener Anfertigung in einem Maßatelier. Zierten anfänglich noch Schmuckelemente wie Giebel und Säulen die Fassaden, verzichtete man beim Totalumbau 1936/37 auf solchen „Schnickschnack“. Bei der letzten Umgestaltung wurde auch das Haus Nr. 48 in das Büro- und Geschäftshaus einbezogen (Höhe des heutigen Gebäudes zwischen der Ernst-Reuter-Allee und Einfahrt zum Alten Markt), dass sich bis zur ehemaligen Schuhbrücke erstreckte. An den riesigen Schaufenstern zum Breiten Weg drückten sich die Magdeburger beim Schaufensterbummel die Nasen platt und bestaunten die Auslagen der Kaufhäuser „Esders&Dyckhoff“ und der Kaufleute Werner und Wilhelm Plagemann.

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