Er öffnete die Grenze am 09. November

Wegen dem Quatsch rufste an?“, hörte Oberstleutnant Harald Jäger nur, als er am 9. November 1989 seinen Vorgesetzten fragte, wie der Befehl für ihn lautet. Jäger hatte Dienst am Grenzübergang Bornholmer Straße. Und als er die Nachrichten von Günther Schabowski in der Aktuellen Kamera sah, wusste er, was die bedeuteten. Harald Jäger war es, der am 9. November 1989 am Grenzübergang Bornholmer Straße ohne jeden Befehl den Weg frei gab für die Menschen in den Westen. Es wurde die Nacht, die das Ende der DDR besiegelte. Eine Nacht, in der Oberstleutnant Jäger klar wurde, wie unvorbereitet der Staatsapparat auf diesen Moment war und in der, wenn nur einer seiner Kollegen die Nerven verloren hätte, es zur Katastrophe hätte kommen können. Eine Nacht, in der ihm ebenso dämmerte, dass er am Schlagbaum sein Leben lang Unrecht unterstützt hatte und dass er dafür jetzt einen bitteren Preis zahlen würde. Ein spannendes Buch sowie ein Kinofilm mit Charly Hübner in der Hauptrolle haben Jägers einsame Entscheidung nachgezeichnet. Fast genau 30 Jahre danach ist Harald Jäger am 10. November 2019 zu Gast in der Magdeburger Zwickmühle. In der Talk-Reihe „frontal aber fair“ spricht er mit der Journalistin Tonja Pölitz über die Nacht, die die Welt veränderte ebenso wie das Leben so vieler DDR-Bürger. Beginn ist um 17 Uhr.

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