Magdeburg im Frühklassizismus

Unser Bild vom unzerstörten Magdeburg der Vorkriegszeit ist das Stadtbild der Gründerzeit aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Aber wie sah Magdeburg in der Epoche davor aus? Der vorliegende Bildband mit dem Titel „Magdeburg. Das Stadtbild im Frühklassizismus, Empire und Biedermeier” führt das Gros der erhaltenen Stadtansichten aus der Zeit des Klassizismus in einer Edition zusammen und gewährt damit aufschlussreiche Einblicke in das städtische Leben kurz vor der Industrialisierung und während ihrer Anfänge im Biedermeier.

Erst rund elf Generationen sind vergangen, seit in Folge der französischen Revolution Kaiser Napoleon Bonaparte Magdeburg erreichte und die Stadt – wie den größten Teil Preußens – unter französische Herrschaft brachte. Am 24. Mai 1814 konnte General Bogislav von Tauentzien unter großem Jubel der Bevölkerung Magdeburg offiziell für Preußen wieder in Besitz nehmen. Nachdem drei Jahre später  August Wilhelm Francke von König Friedrich Wilhelm III. zum Oberbürgermeister ernannt wurde, erlebte die Stadt in den kargen Nachkriegsjahren des frühen Biedermeiers eine Erholung und entwi-ckelte sich in den 30er- und 40er Jahren des 19. Jahrhunderts zu einem blühenden Gemeinwesen.

Die Gemälde, Druckgrafiken und Zeichnungen, größtenteils entstanden zwischen 1790 und 1860, illustrieren das städtische Leben innerhalb und außerhalb der Festungsmauern. Wiederkehrende Motive sind der Dom, das geschäftige Treiben auf der Elbe und an deren Ufern, flanierende Bürger auf dem Breiten Weg und die Spaziergänger in den neu geschaffenen Parks. Den historischen Veduten ist eine reich bebilderte Einleitung von Prof. Dr. Mathias Tullner über die Entwicklung Magdeburgs zu dieser Zeit vorangestellt.

„Auf mich übten die gelegentlich publizierten Stadtansichten Magdeburgs aus dem späten 18. Jahrhundert und vor allem der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts schon immer eine besondere Faszination aus, die letztlich der Anlass dafür war, das vorliegende Buch herauszugeben”, schrieb Michael Sachsenweger in seinem Vorwort der Erstauflage. Und wie bereits in der Erstauflage sind in dieser Sammlung Stadtansichten in unterschiedlichen Techniken vertreten. Ölgemälde, Gouachen und Aquarelle sind in der Minderzahl. Den überwiegenden Teil der Arbeiten machen Druckgrafiken aus, die – dem jeweiligen Zeitabschnitt entsprechend – in verschiedenen Techniken geschaffen wurden.

Magdeburg. Das Stadtbild im Frühklassizismus, Empire und Biedermeier.
Eigenverlag Michael Sachsenweger, © 2018
Erweiterte und vergrößerte Sonderauflage, 176 Seiten, 180 Abbildungen, 38 Euro
ISBN 978-3-00-061687-7

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