Stillleben lassen Licht leuchten

Künstler Vitally Grigoryev mit Tatyana Nindel vor ihrer Kunstgalerie „fabra ars“. Fotos: Anne König

Sie wirken perfekt, fast fotografisch, ja bei manchen möchte man sogar zugreifen, weil sie so real wirken – die Bilder von Vitally Grigoryev. Die Ausstellung mit Werken dieses besonderen Künstlers wurde zum Monatsanfang in der Kunstgalerie fabra ars im Hundertwasserhaus eröffnet. Großen Andrang gab es bereits zur Vernissage, zu dem der Maler persönlich angereist war.

Die besondere Wirkung der Bilder entsteht durch die Maltechnik, erklärt Galeristin Tatyana Nindel: Unzählige Farbschichten, die nicht mechanisch auf der Palette, sondern optisch durch Auftragen einer Farbe auf die andere, immer wieder durch Weiß getrennt, immer wieder ausgekratzt und geschliffen, in der achtstündigen Tagesarbeit, bis die Hand nicht mehr spürbar ist, sieben Tage die Woche, und so bis zu drei Jahre …  Jedes Kunstwerk von Vitally Grigoryev entsteht mit großer Leidenschaft, Herz und Blut – bis zum letzten Punkt. Internationale Anerkennung gibt es dafür. So schwärmt Sotheby’s-Geschäftsführer Dr. Christoph Graf Douglas: „Im Laufe meiner professionellen Tätigkeit traf ich noch keinen anderen Maler, dessen Porträts und Stillleben so perfekt sind.“ 

Der bis ins Kleinste durchdachte Aufbau seiner Stillleben ist, neben deren spezifischen Regeln des Bildaufbaus, von einer diffizilen Lichtregie bestimmt. Grigoryev bildet nicht einfach Gegenstände, Früchte, Gläser oder Stoffe – er macht das Licht sichtbar, das auf ihnen liegt und sie durchbricht. Alles bleibt in der Schwebe, lehnt prekär verschränkt und verschachtelt aneinander, bereit, jeden Moment aus dem Leben herabzustürzen, würde es nicht durch das Licht selbst verbunden und gehalten. Zu sehen in der Ausstellung „Nostalgischer Realismus“ bis zum 23. September. (ab)

Nostalgischer Realismus von Vitally Grigoryev. In der Kunstgalerie fabra ars, Grüne Zitadelle, Breiter Weg 8a • Geöffnet Mittwoch-Sonntag, jeweils 11-18 Uhr • www.fabra-ars.de

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