Unerhört: Die ganze Welt aus den Fugen.

Rechtlosigkeit bringt Chaos. Das Zusammenleben funktioniert nur, wenn man sich an bestimmte Rechte hält. Wegweisend dafür war und ist das Magdeburger Recht. Es gehörte nicht nur im Mittelalter zu den wirkmächtigsten Stadtrechten. Nicht wenige damals festgeschriebene Regeln und Gesetze sind bis heute – in abgewandelter Form – gültig. An die gemeinsamen Grundlagen dieses Rechts- und Wertesystems knüpft heute eine immer größer werdende Anzahl von Städten in Mittel- und Osteuropa an.

Wie die Verfassung, die Organisation und die Kunst und Kultur der mittelalterlichen Städte zum Wegbereiter wurden für vieles, was bis heute unser Leben prägt, steht im Mittelpunkt der Ausstellung „Die Urbanisierung Europas im Mittelalter und das Magdeburger Recht“ im Kulturhistorischen Museum der Landeshauptstadt. Zu sehen sind vielfältige Exponate aus ganz Europa, darunter kostbare Gemälde und Skulpturen, wertvolle Handschriften und bedeutende Dokumente werden in der Schau Erfindergeist und Kreativität der mittelalterlichen Stadt erlebbar machen.

Das Museum lädt passend dazu regelmäßig zu Veranstaltungen ein. Bis zum 27. Oktober findet zudem eine Themenwoche mit Gesprächsrunden statt unter dem Titel „Unerhört: Die ganze Welt aus den Fugen. Museum im Dialog“.

Am Freitag, dem 25. Oktober 2019, um 14 Uhr geht es um das Thema „Wie Recht das Zusammenleben regelt“, in diesem Fall mit dem Blick aufs Mittelalter, aus der Perspektive einer in Deutschland lebenden Togolesin.

Ein Sprung durch Zeit und Raum zeigt den Nutzen von in Recht festgelegten Regeln. Blicke in die Anfänge und spätere Praxis des Magdeburger Rechts sowie in die Rechtspraxis eines afrikanischen Landes wie der Togolesischen Republik öffnen den Blick auf die Vielfalt dessen, was Recht im Alltag ist und was seine Auslegungspraxis bestimmt. Platz ist auch für ein Gespräch darüber, wie Menschen aus anderen Ländern und Kulturen den deutschen Rechtsalltag erleben. Eine Veranstaltung im Rahmen der großen Sonderausstellung "Faszination Stadt. Die Urbanisierung Europas im Mittelalter und das Magdeburger Recht“. Zu Gast ist die gebürtige Togolesin Frau Koko Affo Tenin, die heute in Berlin lebt.

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